Lukas Jaros: Weihnachten oder Training? Das ist hier die Frage!

Punsch, Glühwein, Vanillekipferl, Linzer Augen, Weihnachtsfeier da, Weihnachtsfeier dort, Besuche am Christkindlmarkt, Bratkartoffeln – euch rinnt das Wasser im Mund zusammen? Ausgezeichnet! Mir nämlich auch! Ich könnte die Liste noch stundenlang weiterführen, aber das würde definitiv den Rahmen sprengen. Es ist wieder diese Zeit im Jahr, wo an jeder Ecke eine Keksdose und an gefühlt jedem Stadtplatz ein Christkindlmarkt steht. Seien wir uns ehrlich: Die Versuchung zuzugreifen ist schon sehr groß, oder? Daneben soll man sich für die Challenge St. Pölten vorbereiten und auf die Figur achten? Wie soll das gehen? Ist das nicht fast ein Ding der Unmöglichkeit? Das und vieles mehr versuche ich in meinem Blog zu beantworten.

Ende 2016 stand ich vor folgendem Problem. Die Waage zeigte 135kg an und mein Arzt meinte, wenn das so weiter geht, dann werde ich bald uU. mit gröberen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Er stellte mich vor die Wahl: Entweder ich beginne eine Therapie um mein Gewicht drastisch zu reduzieren oder ich kann weiter zuschauen wie mein Körper und ich zu Grunde gehen. Das war Ende November 2016, also knapp vor diesem eingangs beschriebenen kulinarischen Weihnachtswahnsinn.

Eins vorweg: Ich habe ein ziemlich ausgeprägtes Faible für süße Sachen, vor allem alles was mit Weihnachten zu tun hat. Ich kämpfe schon immer mit meinem Gewicht und es stellt für mich oft eine große Herausforderung dar. Ich hatte zugegeben Angst vor der Therapie - vor allem vor den sozialen Konsequenzen, denn Weihnachten und der Advent sind doch auch soziale Events. Ich meistere es aber ganz gut und bin jetzt da, wo ich bin. Drei Jahre später bin ich einigermaßen glücklich mit meinem neuen Körper. Eine sehr gute Freundin von mir war Teil vom Finishlineteam 2019 und ich wollte das auch unbedingt machen, vor allem habe ich ein Finish bei einer Triathlonhalbdisantz schon länger im Visier. Dafür bedarf es auch eine massive Portion an Training, die ich vor allem im Bereich vom Laufen nötig habe und auch im Schwimmen, da ich im Sommer an einer Schulterverletzung laboriert habe. Training bedeutet meistens unter anderem auch Verzicht auf Gewohnheiten und Annehmlichkeiten. Das würde auch bedeuten, dass man auf die ganzen weihnachtlichen Leckereien verzichten oder sie zumindest auf das absolute Minimum reduzieren müsste. Mir war bewusst, dass ich für eine erfolgreiche Absolvierung einer Halbdistanz einiges in meinem Leben verändern müsste, aber auf die ganzen herrlichen Sachen zu verzichten? Es klappt meistens ganz gut, dennoch konnte ich mir das zu dem Zeitpunkt, als ich mich für das Finishlineteam beworben habe, nicht so gut vorstellen.

Aber wie heißt es so schön? Weihnachten ist nur einmal im Jahr. Es ist nun einmal so, dass die Weihnachtszeit ein größeres Risiko birgt, etwas an Gewicht zuzulegen und, dass man soweit das Auge reicht Kekse, Punsch und Glühwein erspähen kann. Dann kommen noch die ganzen Einladungen dazu, dort einen Glühwein zu trinken, da einen Keks zu essen und diese Weihnachtsfeier zu besuchen. Geht man jetzt Glühwein trinken und Kekse essen oder geht man trainieren, setzt sich auf die Walze, lauft und schwimmt während deine Freunde und Kollegen oder auch Partner auf den Christkindlmarkt gehen und eine gute Zeit haben?
Es soll jetzt bitte nicht heißen, dass das Training für den Triathlon keinen Spaß macht, das tut es nämlich sehr, weil sonst würden ich und meine Teamkollegen und auch alle anderen das nicht machen, aber es kann und wird garantiert vorkommen, dass man dann etwas blöde Sprüche zu hören bekommt, so auf die Art „Geh bitte, jetzt lass das Training mal sein und komm mit. Wird sicher lustig!“ oder sowas wie „Sei jetzt ned fad, heast!“. Grundsätzlich haben diese Personen auch recht, weil wir sind alle zum Spaß hier und das Training sollte in erster Linie auch Spaß machen und einem nicht allzu sehr im Alltäglichen und vor allem sozialem Leben einschränken. Manchmal braucht man nämlich auch eine kurze Auszeit um neue Motivation für das harte Training zu sammeln, weil es kann schon einmal vorkommen, dass man bei dem oft tristen Winterwetter die Motivation zu trainieren verliert. Kommen da, wie in meinem Fall, so manche private Schwierigkeiten noch dazu, dann sucht man oft vergebens nach neuer Motivation. Zu dieser Auszeit gehören meiner Meinung nach auch ein Häferl Punsch und eine kleine Portion Kekse!

Meiner Ansicht nach muss man einfach eine gesunde Mischung aus Training, das man natürlich brav durchziehen sollte, und Kontakt mit diversen weihnachtlichen kulinarischen Köstlichkeiten mit den damit verbundenen sozialen Herausforderungen finden, mit der man auch selbst zufrieden ist. Das Training und unser aller großes Ziel, nämlich die erfolgreiche Absolvierung der Challenge St. Pölten 2020, sollte nämlich weiterhin eine hohe Priorität haben, weil schließlich wollen wir ja gut abschneiden, trotz der ganzen saisonal bedingten kulinarischen Versuchungen und Verführungen. Die sozialen Verpflichtungen, wie Freundschaften, Beziehungen und Familie, sollten aber nicht vernachlässigt werden, damit man unterm Strich keine negativen Konsequenzen davontragen muss.

In diesem Sinne wünsche ich allen Blogleserinnen und Bloglesern viel Erfolg beim Finden ihrer Balance zwischen Training und Weihnachten. Ich bin zuversichtlich, dass das gut ausgehen wird. Ich bin auf jeden Fall bis in die Haarspitzen motiviert, das Training weiter durchzuziehen und am 24.5.2020 erfolgreich und voller Stolz über die Finishline zu schreiten.

Ich wünsche euch fröhliche Weihnachten, viel Erfolg beim Training, alles Liebe und passt auf euch auf!     

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